Starke Frauen. Starke Geschichten.
Interview mit Kerstin Rothkopf.
Kerstin ist Kommunikationsdesignerin & Gründerin von Adieu Cliché und hat mit uns im Interview über das Thema Selbstliebe gesprochen.
Vanessa: Was beeinfusst dich in deiner Arbeit als Fotografin und als Gründerin von
Adieu Cliche?
Kerstin:
Ganz klar Frauen und das Frauenkörperbild. Ich hatte schon früh als junges Mädchen Probleme damit meinen Körper zu akzeptieren. Umso mehr Frauen ich dann fotografiert habe desto mehr habe ich gemerkt, dass mir das extrem viel gibt. Besonders die Fähigkeit die Schönheit in jedem Körper und Menschen zu sehen und damit auch eine gewisse Selbstakzeptanz. Somit konnte ich natürlich auch den Frauen, die ich fotografiert habe, etwas zurückgeben.
Vanessa: Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?
Kerstin:
Tatsächlich bin ich erst nach der Schwangerschaft meiner Tochter an dem Punkt gekommen, dass ich meinen Körper zwar immer noch nicht wirklich gernhabe, aber ich darauf insgesamt weniger Wert lege. Früher waren meine Brüste immer ein Thema, ich habe mich dafür ziemlich geschämt und fand mich generell immer zu dick. Wenn ich jetzt Bilder von früher sehe, hätte ich zu meinem jüngeren Ich gesagt „Hey du siehts verdammt gut aus!“ Ich finde wir Frauen sind einfach viel zu kritisch mit uns! Anstatt man sich auf die Dinge konzentriert, die man an sich liebenswert findet fokussiert man sich auf die negativen. Es hätte mir bestimmt geholfen, wenn ich früher Menschen um mich gehabt hätte die mir mal gesagt hätten „Kerstin du bist gut und schön so wie du bist, ich mag deine Kurven!“
Vanessa: Wie gehst du mit Bodyshaming auf Socialmedia um?
Kerstin:
Mittlerweile kann ich damit gut umgehen, wohingegen mich solche Kommentare früher echt getroffen hätten. Jetzt denk ich mir einfach „Fuck you!“ ich habe nun mal diesen Körper! Zum Glück gibt es mittlerweile viele andere Frauen auf Instagram die für ihren Körper einstehen und zeigen, dass jede Körperform liebenswert ist. Ein Typ hat mir mal auf ein Foto geschrieben „du hast voll die Hängetitten“ das hätte mich noch vor ein paar Jahren wirklich hart getroffen, aber jetzt denk ich mir „nö, meine Titten sind richtig schön!“